Virginia – Das ungelöste Rätsel der Salzburger Mafiabraut
Die Dokumentation „Virginia“ erzählt die wahre Geschichte des außergewöhnlichen Ehepaares Hill-Hauser. Um die 1940er Jahre arbeitet sich Virginia Hill mit Sex-Appeal, Dreistigkeit und Entschlossenheit in die höchsten Kreise der US-amerikanischen Mafia hoch. Nach dem Mord an ihrem Ehemann Bugsy Siegel fährt sie zur Erholung nach Sun Valley und lernt dort ihren zukünftigen Partner, den ehemaligen österreichischen Skiweltmeister Hans Hauser kennen. Sie heiraten und bekommen ein Kind. Doch Virginias Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Die US-amerikanische Steuerbehörde bewegt die Familie zur Flucht bis nach Salzburg, wo sie in ständiger Verfolgungsangst ein ländliches Leben pflegen. Virginias extravaganter Lebensstil passt ganz und gar nicht in das bäuerliche Ambiente und so versucht sie, ihre teuren Eskapaden weiter über ihre Mafia-Verbindungen zu finanzieren. Doch damit bringt sie ihre gesamte Familie in Gefahr.
Gemeinsam mit Regisseur Sascha Köllnreitner erzählt ServusTV die packenden Erlebnisse des Ehepaars Hill-Hauser, wie sie sich tatsächlich in und um Salzburg zugetragen haben. Produziert von Adrian Goiginger („Die beste aller Welten“) entstand eine hochkarätige Dokumentation, die nicht nur den Mythos um die tragischen Figuren perfekt einfängt, sondern auch neue Erkenntnisse über deren Schicksal zu Tage bringt. Neben zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen wie TV-Legende Sepp Forcher hauchen Verena Altenberger (Virginia Hill) und Michael Dangl (Hans Hauser) den Figuren in den stimmungsvollen Spielszenen Leben ein und lassen so die Zuseher hautnah an den entscheidenden Momenten des Ehepaars Hill-Hauser teilhaben. Eine unfassbare, reale Geschichte, wie sie nur das Leben selbst schreiben kann.
Text: ServusTV
„HIN ÜBER D’ALM – AN DER GRENZE DES HEUTALS“
Christina Ömmer unterwegs auf einer Almwanderung im idyllischen Unkener Heutal.
Das Heutal bei Unken im Pinzgau ist ein verstecktes Juwel und beeindruckt mit malerischen Almhütten, saftigen Kräuterwiesen und imposanten Berggipfeln.
Die herrliche Kulisse, die das Heutal bietet, mag vielleicht darüber hinwegtäuschen, wie beschwerlich das Almleben auch heute noch sein kann. Einer, der die Mühen des einfachen Lebens nicht scheut, ist Simon Haitzmann. Mit Frau und Kinder zieht der Musiker für einen Sommer auf die Alm, und verzichtet ganz bewusst auf so manche Annehmlichkeit der Zivilisation. Musik kennt keine Grenzen – ein Sprichwort, das besonders auf das Heutal und die Gföller Musi zutrifft! Durch die Verbundenheit zu Bayern hat sich in der Region eine eigene Musiktradition entwickelt, Musikantenfreundschaften und so manche Ehe sind daraus entstanden. Nicht nur die Musik verbindet, auch im Wald wird tatkräftig zusammengearbeitet – und das seit fast 200 Jahren. Seit der Salinenkonvention von 1829 werden die Waldflächen im Heutal von den Bayerischen Saalforsten bewirtschaftet. Einer der im Forst regelmäßig mitarbeitet ist Robert Wimmer, „Eggerbauer“ aus Unken und Almobmann im Unkener Heutal. Seine Eltern bewirtschaften über den Sommer die hofeigene „Eggerkaser“. In den Hochalmen liegt auch die „Brandnerkaser“ der Familie Herbst. Dort betreut Moritz Demer, der Vater der Jungbäuerin, seit einigen Almsommern das Vieh und die Hütte. Der gelernte Metzger zeigt Moderatorin Christina Ömmer das „Kasen“ im Kupferkessel über einem alten Holzofen und erzählt, wie sehr er jedes Jahr die Sommerfrische auf der Alm genießt. Die Kräuterwiesen des Heutals sind eine wahre Fundgrube für Karin Buchart, die sich der traditionellen europäischen Heilkunde verschrieben hat. Und einer, der seine Heimat immer wieder aufsucht, um Kraft zu tanken, ist Slalom-Ass Reinfried Herbst. Auf der Alm seiner Familie lässt er sich beim Auftrieb der Hochlandrinder über die Schulter schauen.
Sehen Sie die Dokumentation bei uns im Regionalmuseum:
HEIMATLEUCHTEN „HIN ÜBER D’ALM – AN DER GRENZE DES HEUTALS“ MIT CHRISTINA ÖMME
Eine Produktion von Degn Film
Fotos © Servus TV und Manuel Seeger
Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren *
„Flamingos singen nicht!“
Wie es die „Gangsterbraut“ Virginia Hill auf den Salzburger Gaisberg verschlug
Feature von Matthias Haydn
„Memoiren einer Gangsterbraut“ heißt die Autobiographie von Virginia Hill. Ihr Mann Hans Hauser hat das Werk 1970 übersetzt, vier Jahre nach ihrem Tod. In dem Buch erzählt die junge Frau, wie sie als mittelloses Kind in Alabama aufwuchs, als Jugendliche nach Chicago zog, dort in verschiedenen Bars arbeitete und zur Liebhaberin gleich mehrerer Mafiabosse wurde. Später übernahm sie selbst den Drogenschmuggel zwischen Mexiko und Kalifornien. Sie lernte Bugsy Siegel kennen, der die damals wahnwitzige Idee hatte, mit Mafiageldern eine Casino-Stadt in der Wüste von Nevada zu errichten. Dem ersten Hotel gab er den Spitznamen seiner Gespielin: Das „Flamingo“ ist bis heute eines der beliebtesten Hotel-Casinos in Las Vegas. Weil er Geld beim Bau veruntreut haben soll, wurde Bugsy Siegel kurz nach der Eröffnung erschossen. Um dem anschließenden Trubel zu entfliehen fuhr Virginia Hill in die Berge von Colorado und verliebte sich dort in ihren Skilehrer, den österreichischen Weltmeister Hans Hauser. Der gemeinsame Sohn Peter Jackson Hauser wurde geboren. Zu dritt zogen sie nach Europa, in das Elternhaus von Hans auf die Zistelalm hoch über Salzburg.
Um ihren aufwändigen Lebensstil aufrecht zu halten, hatte Virginia die Idee ihre einstigen Mafiafreunde zu erpressen. Sie drohte Geheimnisse über sie zu verraten. Vermutlich bezahlte sie diese Idee mit ihrem Leben. Denn auf bis heute mysteriöse Weise starb Virginia Hill im März 1966. Ihre Leiche wurde von einem Passanten in einem Bachbett nahe einem Wanderweg entdeckt. Acht Jahre später kommt auch ihr Mann Hans ums Leben, auf nicht minder mysteriöse Weise - erhängt in seiner Salzburger Bar.
Die Geschichte der Virginia Hill, ihres Mannes Hans und des Sohnes Peter Jackson Hauser (er verunglückte 1995 bei einem Autounfall) recherchiert der Salzburger Schriftsteller Peter Blaikner seit einigen Jahren. Eine Kurzgeschichte und ein Theaterstück hat er über die Familie bereits geschrieben. Zurzeit arbeitet er an einem Roman zu dem Thema.
Text: ORF
Dieses Radio-Feature können Sie bei uns im Regionalmuseum nachhören.